Wesentliches über Raum und Ross Debüt für Kunst- und Pferdefreunde: Verena Geigers "Querschnitt" in der Galerie im Schloss


Pferde und Raummotive zeigt Verena Geiger derzeit bei der IG Kunst in der Galerie im Alten Schloss.

Gaildorf. Die erste IG-Kunst-Ausstellung im Jahr soll - so will es die Tradition - thematisch dem Pferdemarkt verbunden sein. Heuer zauberte die Künstlerin Verena Geiger mit ihren Pferdeausstellungen die Galerie im Alten Schloss zu einem Marstall der Kunst um.

Pferde faszinieren Geider seit ihrer Kindheit: "Weil ich nicht reiten lernen durfte, begann ich sie zu malen." Während ihres Studiums verdrängte das Thema Räume die Rösser vom ersten Platz. Die Ausstellung enthält jedoch beide und trägt den "Querschnitt", da - so Geiger - Pferd und Raum "auf den ersten Blick zwar nicht viel gemeinsam haben, jedoch zwei unverzichtbare Pole meiner Arbeiten bilden."

Manfred Schwarz, Vorsitzender der IG Kunst, hielt die Einführungsrede: "Querschnitt" sei die erste Einzelausstellung der jungen Künstlerin, die 1980 in Hall geboren wurde und seit drei Jahren in Gaildorf lebt. Nachdem sie 2001 bis 2006 an der Stuttgarter Akademie Kunsterzeihung studiert hatte, legte Geiger 2009 ihr zweites Staatsexamen in Bildender Kunst ab.

Die zur Schau gestellten Pferdebilder stammen aus den Jahren 2002 bis 2010 ("Herde" wurde erst vor einer Woche gezeichnet) und sind bis auf ein Konterfei des Haflingers "Loriot", keine Portraits. Dazu Geiger: "Mein Interesse an der Materie Pferd gilt nicht nur dem reinen Abbild, sondern auch dem verständnis für das Lebewesen an sich und dessen besonderen Eigenschaften...Das Pferd als Motiv dient darüber hinaus auch als Mittel, die eigene Befindlichkeit zum Ausdruck zu bringen." Das Wesen Pferd also - sein Wesentliches - ausgedrückt etwa in Vitalität, Kraft Bewegung, nachzuvollziehender Gemütsart und Sensibilität versucht Geiger einzufangen. Mit den verschiedensten Techniken: in Bleistift, Kohle oder Tusche, als Holzschnitt oder Monotypie, in Aquarell oder Öl. Qua Größe variieren ihre Arbeiten von Postkarte bis etliche Quadratmeter, qua Stil von genauer Wiedergabe bis hin zu schemenhaften Monotypien.

Über den Werdegang ihrer Raumstudien - teils Examensarbeiten, Öl auf Leinwand, Grisaille bis wenigfarbig - verrät die Künstlerin: "In den Bildern waren häufig Menschen anwesend, die jedoch eher verloren wirkten. Sie verschwanden nach und nach...Das Gefühl der Verlorenheit und Einsamkeit entsteht jetzt durch das Betrachten der Leere selbst." der Betrachter solle jedoch, so Geiger, selbst einen Zugang zu diesen Raumdarstellungen finden, da bei zu viel Erklärung die Gefahr bestehe, Bildern den Reiz zu nehmen.

Quelle: Rundschau für den Schwäbischen Wald

 


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